domingo, 27 de setembro de 2015
Über mich
Um Missverständnisse von vornherein zu vermeiden: Ich würde mich in keinster Weise als "audiophil" bezeichnen. Ganz im Gegenteil, ich habe schon immer die Neigung zum Extrem von unseren audiophilen Genossen ziemlich belächelt. Unsummen für doofe Lautsprecherkabel auszugeben und die Kabel dann stundenlang "einzuspielen", wo erwiesen ist, dass diese den wenigsten Einfluss auf den Klang haben, habe ich nie verstanden. Auch wüsste ich gerne was diese Lautsprecherkabelfanatiker bei einem wireless-System machen. Spielen sie dann die "Luft" ein?Ich glaube den meisten geht es auch gar nicht um guten Klang, sondern einfach um das Prinzip an sich, das Bestmögliche zu besitzen. Ich hätte auch nicht mehr die Zeit mich stundenlang in perfekter Hörposition zu den Lautsprechern ausgerichtet hinzusetzen und mir SACDs anzuhören, um so eine Anlage auch wirklich zu nutzen. Zum nebenher Hören wäre das reine Verschwendung. Vielleicht haben ja Audiophile wirklich so viel Zeit, oder sind so reich, dass sie nicht arbeiten müssen, oder sie betrachten die Anlage eher als Einrichtungsgegenstand, der schön anzuschauen ist, was weiss ich.
Mir geht es nicht darum den bestmöglichen oder teuersten Lautsprecher, den besten Verstärker und die teuersten Kabel zu besitzen. Meine Heimanlage war immer relativ spartanisch eingerichtet. Ich hatte einen Verstärker von Pioneer, einen CD-Player von Sony und "noname" Lautsprecher, die ich vor 20 Jahren bei Quelle gekauft habe und ganz billige Lautsprecherkabel. Das hat mir gereicht und ich habe dennoch viele CDs darauf genießen können und hatte damals noch die Zeit mich hinzusetzen und jedem Detail der Aufnahme zu lauschen.
Ich bin nie nach Marken gegangen, aber mir hat schöner Klang immer schon gefallen. Als ich als Jugendlicher ein paar Testberichte zu Lautsprechern gelesen habe (ein Freund von mir war damals ziemlich fixiert auf teurere Audiokomponenten und kaufte sich jedes Hifimagazin) ist mir in der Bestenliste bei den eher erschwinglichen Modellen ein 2.1 System ins Auge gestochen, das recht gute Bewertungen erhielt. Zufälligerweise war genau dieses System bei Quelle erhältlich und auch im Geschäft ausgestellt. Beim Durchhören bin ich aber auf einen ganz anderen Lautsprecher aufmerksam geworden, eben meinen "noname" Lautsprecher, der für meinen Geschmack viel differenzierter, voller und teurer klang als das hochgelobte 2.1 System.
Diesen Lautsprecher habe ich mir dann auch gekauft und besitze ihn immer noch, obwohl er mittlerweile durch die vielen Umzüge und die einfache Verarbeitung an den Kanten und Ecken ziemlich ramponiert ist.
Ich habe seit meiner Kindheit auch selbst Musik gemacht. In meinen Jugendjahren habe ich mir ein kleines Recordingstudio aufgebaut.
Mittlerweile fehlt mir leider auch dafür die Zeit. Aber ich hatte damals als Student noch genügend Zeit mich mit Musik, Klang usw. zu beschäftigen und habe teils schlaflose Nächte verbracht, um meine eigenen Musikstücke fertigzustellen. Aus diesem Grund glaube ich, dass ich gewisse Qualitäten aufweise, um guten Klang erkennen zu können, bzw gut von schlecht zu unterscheiden, obwohl gut und schlecht trotzdem auch immer eine individuelle Geschmackssache bleibt.
Die Anforderungen an guten Klang sind bei jedem verschieden. Wenn ich von portablen Lautsprechern berichte, dann gibt es ein Mindestmaß an "Sound", das der Lautsprecher bei gegebenen Voraussetzungen mitbringen muss. Dass man dabei Kompromisse machen muss, ist klar. Man wird nie einen buchgroßen Lautsprecher finden, der den vollen Frequenzbereich von 20 - 20.000hz linear wiedergeben kann. Aber ein Minimum an Klangtreue muss zu erwarten sein, damit Musik überhaupt Spaß macht. Ansonsten könnte ich auch gleich die Handylautsprecher verwenden, was viele Jugendliche auch tatsächlich tun, wenn sie durch die Straßen cruisen, mit aufgedrehtem Metal oder Technomist, bei dem dann mehr Rauschen als sonstwas zu erkennen ist.
Ein weiterer Punkt ist die Qualität der Musik selbst, einerseits die Qualität der Aufnahme, aber auch die Qualität der Datei, sprich Art der Komprimierung etc. Es gibt Studioproduktionen, die derart extrem abgemischt sind, dass es weh tut diese anzuhören, und man das Gefühl hat etwas wäre bei der Aufnahme schiefgelaufen, oder der Abspieler wäre kaputt. Es gibt aber auch Freaks, die ihre Ipods mit Lossless Material zumüllen (vielleicht sogar von ebensolchen Studioproduktionen), um eine möglichst unverfälschte Qualität vom Original zu erhalten.
Ich bin mittlerweile der Meinung, dass mir mp3-Dateien mit 320kbit völlig ausreichen und ich gar nicht die Muße habe, um Unterschiede zum Original feststellen zu wollen. Auch der Codec spielt eine wichtige Rolle, so empfinde ich Ogg Vorbis Dateien mit 128kbit als durchaus hörenswert, wo Mp3 Dateien mit der selben Bitrate kaum zumutbar sind. Aber sogar die meisten Internetradio-Sender übertragen mit maximal 128kbit, und irgendwann gewöhnt man sich an die Artefakte, oder denkt sie sich einfach weg, denn im Grunde klingt ein Internetradiosender selbst bei 128kbit teilweise immer noch besser als FM-Radio (ganz zu Schweigen von der Musikauswahl).
Ich mag Bass, aber ich mag auch insgesamt einen ausgewogenen Klang. Ich hasse es jedoch, wenn Lautsprecher überhaupt keine Frequenzen unterhalb von 100hz wiedergeben. Musik macht erst Spaß, wenn man den treibenden Beat dahinter auch wirklich hört und fühlt. Es gibt jedoch Menschen, die völlig andere Ansprüche an den Klang haben. Da mag Bass eher nebensächlich sein, sie eifern einem möglichst detailierten, transparenten Klang nach und sehen in elektrostat Lautsprechern ohne jeglichen Tiefbass das um und auf. Solche Menschen empfinden dann möglicherweise als Lösung für Unterwegs die völlig bassfreien jedoch extrem höhenlastigen Lautsprecher von JBL (zb on tour) als Offenbarung.
Jedem das seine also!
Und noch eines: Ich habe weder etwas mit den Produkten zu tun, über die ich schreibe, noch bekomme ich Geld dafür. Ich versuche auch keine gefakten Tests zu schreiben, um interessierte Leser für ein spezielles Produkt anlocken zu wollen. Alle Postings geben nur meine persönlichen Erfahungen und Meinungen wieder. Wenn mich jedoch ein Produkt besonders begeistert, dann schreibe ich das auch, genauso wenn ich ein Produkt für völligen Mist halte, denn es gibt genügend Hersteller, die einem das Geld einfach nur aus der Tasche ziehen wollen.
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