sábado, 26 de setembro de 2015

Review: Jabra Solemate - Der Lautsprecherschuh

Der Jabra Solemate hat mich seit seiner Ankündigung gereizt. Ist er doch schon um einiges größer als die Jambox, könnte er dadurch dank des zusätzlichen Woofers und großen Passivradiators durchaus einen "seriöseren" Sound liefern. In einigen Berichten wurde der Solemate sogar mit der BIG Jambox verglichen, was Klangqualität betraf.
Ein Lautsprecher deutlich kompakter als der Soundlink, aber gleichzeitig klanglich auch deutlich besser als Jambox oder FoxL, wäre natürlich perfekt. Also habe ich den Solemate kurzerhand bestellt, mit der Hoffnung, dass es sich dabei um genau den Lautsprecher handeln würde, den ich mir schon so lange wünsche.



Ich habe mich für die Version in weiss entschieden, obwohl mir schwarz eigentlich mehr gefallen hätte. Aber da es sich beim Solemate doch um ein portables Gerät handelt, das meistens draussen im Einsatz sein würde, wäre die schwarze Farbe bei längerer Zeit im direkten Sonnenlicht nicht so vorteilhaft.
Aber auch die weisse Version weiß durchaus zu gefallen und wirkt auch elegant, obwohl sie in kürzester Zeit Staub und Dreck angezogen hat. Die Rillen in der Sohle sind kaum sauber zu kriegen. Auch das schmucke bunte Kabel, das sich in der Sohle versteckt, dürfte innerhalb kürzester Zeit verschmutzen.


Ich habe schon einmal erwähnt, dass ich nichts gegen Produktkopien habe, wenn die Kopien besser als das Original sind. Auffällig ist beim Solemate auf besonders extreme Weise, welches Produkt die direkte Vorlage geliefert hat. Selbst die Verpackung der Jambox ist frech kopiert worden. Man hätte sich für den Solemate ebenso etwas völlig eigenständiges ausdenken können. Wenn für das Produkt eine "Sohle" bereits derart stark thematisiert wird, hätte die Verpackung stattdessen ebenso einer Schuhschachtel nachempfunden werden können. Hier hat man jedoch beinahe das Gefühl, als wären beide Produkte unterschiedliche Modelle vom gleichen Hersteller.


Es beschränkt sich aber nicht nur auf Ähnlichkheiten der Verpackung, das ganze Interface ist sehr an die Jambox angelehnt. Die 3 Tasten an der Oberseite schmücken beide Lautsprecher in gleicher Form. Alle Anschlüsse, sowie Powerknopf etc befinden sich bei beiden Lautsprechern auf der rechten Seite, ja sogar die Anordnung ist genau gleich. Ob das nur Zufall ist, wage ich zu bezweifeln, denn ich habe neugierig wie ich bin, auch kurz mal die Sohle abgenommen. Darunter war genau der selbe faserige Kunststoff, wie er auch beim Gehäuse der Jambox verwendet wird.

Weiters erkennt man deutliche Ähnlichkeiten beim Einschalten. Bestätigt die Jambox das Einschalten mit einem lauten tieffrequentem "Klick", gibt der Solemate ein fettes "Brumm" ab, vermutlich um so bereits ein wenig mit seinem Basspotential anzugeben. Das Paaren wird bei beiden Lautsprechern mit einer Stimme kommentiert, beim Solemate ist währenddessen auch ein hipper Beat zu hören, in voller Lautstärke, den man auch nicht runterregeln kann, bis sich ein paarungsbereites Gerät gefunden hat. Das "Blubb"-artige Geräusch beim Ausschalten der Jambox wurde beim Solemate in einer Art synthetischen 8-Bit Explosionssound umgesetzt, das mich irgendwie an das C64 Spiel "Fort Apocalypse" aus meiner Kindheit erinnert hat, wo ich jedes mal zusammengezuckt bin, wenn der Hubschrauber am Felsen zerschellt ist.
Während sich bei der Jambox seit dem letzten Update inzwischen alle Töne vollkommen deaktivieren lassen, kann man beim Solemate nur die Sprachansagen ausschalten. Das "Brumm" und die Explosion sind dagegen immer zu hören, vor allem lästig, wenn man das Gerät in leiser Umgebung einschalten will.
Für mich völlig unverständlich, warum hier Features kopiert werden, die schon beim Original kaum nützlich waren. Aber offenbar will man dem ahnungslosen Kunden einfach eine Kopie bieten, egal wie gut oder schlecht das Original bereits war.

Von der Größe ist der Solemate bereits etwas grenzwertig, um noch als ultraportabel gelten zu können. Dank der Schlaufe kann er zur Not zwar irgendwo festgemacht werden, aber schnell mal in die Hosentasche gesteckt, wie z.B. den FoxL, ist mit dem Solemate kaum möglich. Der FoxL hätte sicherlich 3 mal Platz im Solemate:



Auch die Jambox ist um einiges portabler und vor allem leichter. Doch das enttäuschende ist wieder mal der Klang in Anbetracht der Größe, weshalb ich gleich zum Wichtigsten komme, dem Klang!



Der Solemate kann laut spielen, zumindest um einiges lauter als Jambox oder Foxl, wobei auch hier die letzten beiden Lautstärkestufen je nach Musikstil am Solemate kaum nutzbar sind, da der Lautsprecher dann doch erheblich verzerrt. Durch dieses Limit verringert sich auch der Abstand zum FoxL oder Jambox.
Was mich dann doch sehr überrascht hat war, dass ein optimal aufgestellter FoxL sogar voller, und vor allem klarer, und feiner aufgespielt hat als der große Solemate. Der Solemate klang etwas verhangen, was sich noch zusätzlich verschlechtert hat, wenn er nicht direkt auf Ohrenhöhe aufgestellt war.
Bei normalen Lautstärken war der FoxL deutlich im Vorteil, erst nahe der maximalen Lautstärke konnte der Solemate sich behaupten, da der FoxL dann doch um einiges bemühter und nahe an der Verzerrungsgrenze spielte. Völlig frei klingt der Solemate zwar druckvoller, wobei der Bass eigentlich einen wummigen Charakter hat. Housekicks haben nicht die Power, wie es am FoxL der Fall ist, sie klingen einfach dumpf und kraftlos. Auch hier leider typisch, dass der Solemate bei niedrigen Lautstärken seinen Vorteil gegenüber FoxL oder Jambox kaum ausspielen konnte. Er klang genauso flau und kraftlos, man musste schon genau hinhören um überhaupt zu bemerken welcher Lautsprecher eigentlich spielte.


Größenmäßig entspricht der Solemate beinahe haargenau einem einzelnen Bose Computer Music Monitor, die ich immer wieder gerne als Referenz für wirklich großen Klang bei kleinsten Ausmaßen heranziehe. Gegen den Bose klingt der Solemate jedoch wie ein Spielzeug. War anfangs meine Hoffnung, dass der Solemate klanglich eher näher am Bose Soundlink spielen würde, als an der Jambox, ist genau das Gegenteil der Fall. Er klingt wie eine etwas größere Jambox, bietet jedoch klanglich keinerlei Überraschungen oder "Wow"-Effekte.


Der Vergleich mit dem Bose Soundlink ist natürlich etwas unfair, denn der Soundlink ist volumsmäßig in etwa doppelt so groß, jedoch ist der klangliche Unterschied Tag und Nacht, nicht nur was Lautstärke betrifft, sondern das Klangvolumen insgesamt. Wenn Platzmangel nicht unbedingt ein Faktor ist, würde ich mich jederzeit für den Soundlink entscheiden. Im Rucksack oder einer Tasche nimmt er kaum mehr Platz weg als der Solemate. Der Soundlink ist jedoch auch um einiges schwerer, wobei man dann kaum noch klangliche Kompromisse eingeht, beim Solemate hat man dagegen immer das Gefühl man höre einen kleinen beschränkten Lautsprecher.

Wenn man dem Solemate etwas zugute halten kann, dann den Umstand, dass Jabra es offenbanbar als erste geschafft haben eine einzige Master-Lautstärkeregelung via Bluetooth umzusetzen. Dreht man am Lautsprecher lauter, wird auch das Iphone automatisch lauter geregelt. So kann es nie vorkommen, dass man sich mit 2 getrennten Lautstärkeeinstellungen rumärgern muss, wie bei fast allen anderen mir bekannten Bluetoothlautstprechern: Ist die Lautstärke am Lautsprecher insgesamt niedrig eingestellt, kann auch der Zuspieler maximal hochgedreht werden, aber es wäre immer noch zu leise, nicht so beim Solemate, weshalb mir auch nicht einleuchten will, warum hier nicht an eine dynamische Klangoptimierung gedacht wurde. Dadurch, dass der absolute Lautstärkewert immer bekannt ist, könnte sowohl Klang als auch Dynamikbearbeitung entsprechend angepasst werden, um bei hohen Lautstärken Verzerrungen zu vermeiden, bei niedrigen dagegen den Klang weiter zu puschen.
Leider sind auch die Lautstärkestufen etwas grob umgesetzt. Die niedrigste Lautstärkestufe ist eigentlich bereits zu laut um leise nebenher hören zu können. Man kann zwar versuchen den Lautstsärkeregler am Iphone manuell noch weiter nach unten zu ziehen, aber die Lautstärke ändert sich dabei nicht.

Abschließend würde ich behaupten, dass der Solemate insgesamt zwar sicherlich das bessere Gesamtpaket als Jambox  usw abgibt, die ich sowieso für komplett überteuert halte, aber aufgrund der Größe hätte ich mir da schon deutlich mehr erwartet. Preislich zwar um einiges günstiger als Jambox, erkennt man beim genaueren Hinsehen, dass es sich beim Solemate doch um eine billige Kopie handelt, mit dem einzigen Zweck, die Popularität der Jambox auszunutzen, um ein eigenes Produkt mit kaum erwähnenswerten Verbesserungen auf den Markt zu werfen. Mein FoxL spielte in gewissen Situationen den Solemate sogar an die Wand, was im Endeffekt den größten Wow-Effekt für mich darstellte.

+ lustiges Design
+ lauter als Jambox oder FoxL
+ Lautsprecher regelt gleichzeitig auch die Lautstärke des Zuspielers
+ keine derart starken Vibrationen wie bei FoxL oder Jambox, dadurch auch keine Gefahr des "Rumwanderns"

- starke Verzerrung bei hohen Lautstärken 
- deutlich größer als die "Konkurrenz"
- für die Größe insgesamt enttäuschender Klang
- relativ gerichtete Abstrahlung, dadurch teilweise dumpfer Klang
- wummiger kraftloser Bass
- unnötige Töne und Ansagen, teilweise nicht abschaltbar
- grobe Lautstärkeabstufungen

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